die Midgardschlange

Die Midgardschlange, auch Jörmungand oder Weltumgürter genannt, gehört zusammen mit Hel und dem Fenriswolf zu den drei Weltfeinden in der germanischen Mythologie.

Jormungand ruht in der Tiefe des Meeres. Ihr Körper ist so gewaltig, dass er sich einmal um das gesamte Festland schlingt und sie ihr eigenes Schwanzende im Rachen trägt. Wenn sie erwacht und die See aufpeitscht, suchen große Überschwemmungen die Menschen heim.

Gleichzeitig ist die sich in den Schwanz beißende Schlange unabdingbares Symbol für die Einheit und Wiederkehr aller Dinge. Auf seelischer Ebene weist sie auf tiefliegende, versteckte Kräfte hin, deren Potential zu gegebener Zeit hervorbricht und zuweilen gelenkt und genutzt werden kann.

Die Midgardschlange wird beim dritten Aufeinandertreffen mit Thor zur Zeit der Ragnarök mit dessen Hammer Mjölnir erschlagen.


Thorshammer

Wissenswertes über den Thorshammer zur Zeit der Wikinger

 

Der Thorshammer ist die mit Abstand bekannteste Form wikingerzeitlichen Schmucks aus vorchristlicher Zeit. In zahlreichen Siedlungen und Gräbern aus der späten Wikinger-Zeit wurden Miniaturhämmer gefunden, die das Symbol des nordischen Gottes Thor waren. Dabei wurden sowohl ganz schlichte Thorshammer-Anhänger aus einfachen Materialien wie Zinn und Bronze, als auch prachtvolle Meisterwerke in Gold und Silber gefunden.

 

Als nämlich das Christentum auch im Norden auf dem Vormarsch war und sich zunehmend in den Gebieten der Wikinger ausbreitete, wurde es dort unter den Altgläubigen Sitte, sich als Ausdruck ihres Glaubens einen Thorshammer um den Hals zu hängen. So distanzierte man sich für alle sichtbar vom Christentum, wie auch die Christen sich mit dem Tragen des Kreuzes vom Heidentum abheben wollten. Zwischen diesen beiden Extremen gab es in dieser Phase des religiösen und gesellschaftlichen Umbruchs aber auch Formen von Thorshämmern, bei denen es nicht so ganz deutlich war, ob es sich nun um ein Kreuz oder einen Thorshammer handelte.

So wie es der Wolfskreuz-Mjoelnir von Fossi auf Island um 1000 n. Chr. zeigt.

Mag sein, dass sich der Träger beider Kräfte versichern wollte oder noch zwischen den Religionen schwankte. Vielleicht gehörte das Amulett auch einem Händler, der mit beiden Parteien Handel trieb und es sich mit niemandem verscherzen wollte...

Bezeichnenderweise ist auch eine Gußformen aus der Wikingerstadt Haithabu bei Schleswig gefunden worden, mit der man gleichzeitig Thorshämmer und Kreuze gießen konnte.

 

Der nordische Name für den Thorshammer war Mjöllnir, er wurde aber auch als Mjölnir, Mjolnir, Mjölner, Mjølner oder Mjölnar bezeichnet. Alle diese Namen bedeuten in etwa Zermalmer, Zerschmetterer oder Blitz. Denn mit dem Mjölnir bekämpfte Thor die Feinde der Götter, allen voran die Riesen, und am Ende der Welt im Ragnarök die Midgardschlange.

Warf Thor seinen Hammer, so blitzte es am Himmel, der Mjölnir flog von ganz alleine in die Hand Thors zurück und der von Ziegen gezogene Streitwagen Thors ließ den Himmel donnern. Nicht umsonst war Thor auch als Donnergott bekannt und hieß bei den Südgermanen Donar, was der Donnerer bedeutet.

 

Der Mjölnir war einst von den Zwergen Sindri und Brokkr geschmiedet worden, damit Thor mit ihm gegen die Riesen kämpfen konnte, die ein Sinnbild für die chaotischen und zerstörerischen Naturkräfte sind, denen die Menschen seit jeher ausgeliefert waren. So sorgte Thor für Ordnung in der Natur und hielt das Gleichgewicht aufrecht. Eine Eigenschaft, für die ihn viele Menschen verehrten.

Der Thorshammer ist aber nicht nur eine Waffe, denn mit dem Mjölnir wurde auch die Ehe gesegnet, indem man der Braut einen Thorshammer in den Schoß legte, damit die Ehe fruchtbar würde. Auch galt Thor als Beschützer der Reisenden und war der Gott der Bauern, denn er sorgte für gutes Wetter und gute Ernten. Auf Runensteinen der Wikinger-Zeit ist häufig zu lesen: "Thor weihe diese Runen" und zuweilen war auch nur ein Hammer abgebildet.-

Schon auf den Felsbildern der skandinavischen Bronzezeit sind vielerorts Hammer-Symbole zu finden, was ein deutlicher Hinweis auf die kultische Funktion des Hammers ist. Nicht umsonst sagt(e) man auch den Schmieden magische und unheimliche Kräfte zu, sind sie doch in der Lage mittels Feuer und Muskelkraft einen Klumpen Erz in ein Werkzeug oder eine Waffe zu verwandeln! Schmiede waren bei den Wikingern ebenso verehrt, wie gefürchtet.

Das alles macht deutlich, dass Thor in der Wikinger-Zeit für die Menschen eine ungemein wichtige Rolle spielte, und er war der mit Abstand beliebteste Gott in der Wikinger-Zeit. Das lag wohl vor allem an seiner Volksnähe, denn in seinen Charakterzügen verbarg sich eigentlich genau das Bild, das wir noch heute von den Wikingern haben

In der Edda, der berühmten nordischen Handschrift aus dem 13. Jahrhundert, wird Thor als ein polternder und hitziger Gott beschrieben, zugleich aber auch als humorvoll und gutmütig und leicht wieder zu versöhnen. Den Kriegern galt er aufgrund seine Stärke als großes Vorbild, wenngleich auch Schläue und List nicht gerade seine Stärke waren.

Thor war der Sohn von Odin, dem Allvater und dem Höchsten aller Götter, und seiner Gemahlin Frigga. Thor hatte mit seiner Gattin, der Riesin Jarnsaxa, zwei Söhne, Magni und Modi. Thor herrschte im Saal Bilskinir, seinem Palast im Reich von Trudheim, wo er stolz den Gürtel Megingjardar und seinen Eisenhand Jarngreipr trug, die ihm Überagende Kraft und Stärke verliehen.

Auch heute noch hat der Thorshammer nichts von seiner Bedeutung eingebüßt. Der Mjölnir beschützt auf allen Wegen, gibt seinem Träger Stärke und Kraft und sorgt für Ordnung im Leben.

 

Der Thorshammer ist auch heute noch das Symbol des heidnischen Glaubens und wer ihn trägt, der bekennt sich zu seinen nordischen Wurzeln, seiner Gesinnung oder er will einfach gegen das Christentum Stellung beziehen.

Ohne dabei rechtem Gedankengut anhängen zu müssen, ist das Tragen eines Thorshammers ganz einfach Ausdruck der Verehrung einer großartigen Epoche der europäischen Geschichte und Kultur.


Der Heilige St. Georg

Der Heilige Georg wurde im späten dritten Jahrhundert nach Christus in der Stadt Lydda in Palästina von seiner verwitweten Mutter aufgezogen und wuchs zu einem römischen Soldaten heran. Unter Kaiser Diokletian begann die Verfolgung von Christen, doch Georg weigerte sich, daran teilzunehmen und bekannte sich zu seinem Glauben, was ihm Gefängnis, Folter und schließlich die Enthauptung einbrachte.

Im Mittelalter wurde Georg zum Heiligen ernannt aufgrund der vielen Wunder, die er getan haben sollte, darunter die Geschichte von der Tötung des Drachens. Die Legende berichtet, dass eine Stadt namens Silene in Lybien von einer Seeschlange bedroht wurde, welche die Bewohner daran hinderte, das Wasser des Sees zu nutzen. Die Bewohner der Stadt pflegten heidnische Riten und opferte dem Ungeheuer Jungfrauen, um die Stadt zu schützen.

Als die Königstochter die nächste Opfergabe sein sollte, griff der Heilige Georg den Drachen auf seinem weißen Pferd, mit Speer und Schild an, durchbohrte ihn mit seinem Speer und befreite die Prinzessin, woraufhin sich die Bewohner zum christlichen Glauben bekehrten.