Zur Historie der echten Bleiverglasung im Mittelalter
Zur Herstellung der Bleiverglasung wird nur wertvolles lichtechtes Kathedralglas verwendet. Das Schneiden der einzelnen Glasscherben und das Anpassen an die Bleiprofile sowie das anschließende Verlöten der einzelnen Bleiprofile sind sehr zeitaufwendig und Verlangen ein hohes Maß an Genauigkeit und handwerkliches Können, was auch den Preis für diese exklusiven Laternen erklärt.
Bleiglasfenster sind seit dem Hochmittelalter in Europa üblich. Zunächst wurde diese Technik nur für die Fenster der
großen Kathedralen genutzt. Bleiglasfenster bilden ein wichtiges Merkmal der Gotik. Ab dem ausgehenden Mittelalter wurden aber auch immer mehr profane Gebäude mit Glaskunst
ausgestattet.
Das Verfahren, eine größere Glasfläche aus kleinen Stücken zusammenzusetzen, begründet sich in der Schwierigkeit,
flüssiges Glas in einer größeren Fläche so abzukühlen, dass es nicht reißt. Erst mit der Herstellung von Echtantikglas wurden auch größere Glasflächen möglich, durch Flachglas wurde dieses
Problem ganz gelöst. So blieb den Glasmachern des Mittelalters nur der Weg, kleine Glasscheiben herzustellen und diese mittels Bleiruten zu verbinden und zu kitten. Durch die Verwendung
unterschiedlich gefärbter Glasstücke schuf man auf diese Weise Bildfenster, die den scheinbaren Nachteil in eine eigene Kunstform umwandelten. Dabei bildet das technisch bedingte Gerüst der
Bleiruten ein besonderes „graphisches“ Gestaltungsmittel. Die Scherben wurden vielfach mit Schwarzlot und Silbergelb bearbeitet, um feine Konturen, Schattenwirkungen und gelbe Stellen zu
erzielen.
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Der Oseberg-Stil war Ende des 8. bis Mitte des 9. Jahrhunderts verbreitet und wurde durch den Fund eines Schiffsgrabes in Oseberg am norwegischen Oslofjord bekannt. Charakteristisch für den Oseberg-Stil ist die Verwendung von Greiftier-Motiven. Diese fremdartigen, nicht näher bestimmbaren tierähnlichen Wesen, dessen Formen die Kunsthandwerker so anordneten, dass sie jede vorstellbare Form harmonisch ausfüllen konnten, verdrängten zunehmend andere Motive. Bevorzugt fanden sie Verwendung auf Gebrauchsgegenständen aus Holz oder Metall. Aber auch als Teil der Verzierung des berühmten Osebergschiffes sind Greiftiere zu finden.
Der Oseberg-Stil wird auch als Broa-Stil oder Früher Wikingerstil bezeichnet.
Der Borre-Stil folgte dem Oseberg-Stil im 9. Jahrhundert und hielt sich bis Mitte des 10. Jahrhunderts. Der frühmittelalterliche Borre- oder Greiftier-Stil ist nach der am Oslofjord gelegenennorwegischen Ortschaft Borre benannt. Tier- und Knotenornamente sind die Kennzeichen dieses Stils, der später vom Jelling-Stil abgelöst wurde.
Der Urnes-Stil ist der letzte der 6 bekannten wikingerzeitlichen Stilrichtungen, der sich bis zu Beginn des 12. Jahrhunderts hielt. Urnes löste Mitte des 11. Jahrhunderts den Ringerike-Stil ab. Filigrane und ineinander verflochtene Tierdarstellungen prägten den Urnes-Stil. Namensgeber dieses Stils war ein kleiner norwegischer Ort am Lustrafjord.